Vernanstaltungen

Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt — No. 5

Stadtleben statt Wohnen

27./28. März 2014 (Do./Fr.)Rheinterrasse, Joseph-Beuys-Ufer 33, Düs­sel­dorf­Schirmher­schaft: Ober­bürg­er­meis­ter Dr. Ulrich Maly, Nürn­bergVer­anstal­ter: Insti­tut für Stadt­baukun­st, Prof. Christoph Mäck­ler, Prof. Dr. Wolf­gang Sonne

Organ­i­sa­tion: Karen Seiler

Bilder der Veranstaltung

DONNERSTAG, 27.03.2014

Gruß­worte

Prof. Dr. Ursu­la Gath­er, Rek­torin TU Dort­mund­Dr. Bar­bara Hen­dricks, Bun­desmin­is­terin BMUDEin­führungMichael Groß, Abge­ord­neter des Bun­destagesPro­logMar­tin Mose­bach, Schrift­stellerThe­senProf. Christoph Mäck­ler, Prof. Dr. Wolf­gang Sonne, TU Dort­mund­Die Boden­frage­Prof. Dr. Georg Franck, Insti­tut für Architek­tur­wis­senschaften der TU WienUwe Bode­mann, Stadt Han­noverDiskus­sionDie soziale und funk­tionale Mis­chungProf. Dr. Tilman Har­lan­der, Sozi­ologe Stuttgart­Prof. Jörn Wal­ter, Stadt Ham­burgDiskus­sion

FREITAG, 28.03.2014

Die Gestal­tung der QuartiereProf. Dr. Jürg Sulz­er, Architekt und Stadt­plan­er ZürichJulius Mihm, Stadt Schwäbisch Gmünd Diskus­sion ResümeeProf. Christoph Mäck­ler, Prof. Dr. Wolf­gang Sonne, TU Dortmund

Mod­er­a­tion

Dr. Arnold Bartet­zky, Uni Leipzig­Prof. Christoph Mäck­ler, TU Dort­mund­Prof. Dr. Franz Pesch, Uni­ver­sität Stuttgart­Prof. Dr. Wolf­gang Sonne, TU Dortmund

Diskutanten

Dr. Math­ias Alexan­der, Frank­furter All­ge­meine Zeitung, Frank­furt am Main Michael Arns, Architek­tenkam­mer NRW Dr. Dieter Bartet­zko, Frank­furter All­ge­meine Zeitung, Frank­furt am Main Dr. Arnold Bartet­zky, Uni­ver­sität Leipzig Peter Bern­er, ASTOC GmbH & Co. KG, Köln Dr. Olaf Bischopink, Baumeis­ter Recht­san­wälte, Mün­ster Uwe Bode­mann, Stadt Han­nover Franz-Peter Boden, Stadt Lübeck Prof. Michael Braum, IBA Hei­del­berg Prof. Klaus Theo Bren­ner, Klaus Theo Bren­ner Stadtar­chitek­tur, Berlin Wal­ter Buser, Stadt München Olaf Cunitz, Stadt Frank­furt Prof. Dr. Jörn Düwel, HCU Ham­burgProf. Diet­mar Eber­le, Baum­schlager Eber­le Lochau Bar­bara Ettinger-Brinkmann, Präsi­dentin der Bun­de­sar­chitek­tenkam­mer Dr. Peter Fassl, Heimatpfleger des Bezirks Schwaben Augs­burg Klaus Fehle­mann, DASL NRW, Dort­mund Prof. Dr. Georg Franck, Insti­tut für Architek­tur­wis­senschaften TU Wien Matthias Frinken, SRL Prof. Dr. Ursu­la Gath­er, Rek­torin TU Dort­mund Michael Groß, Abge­ord­neter des Deutschen Bun­destages Dr. Dankwart Guratzsch, Die Welt Prof. Dr. Tilman Har­lan­der, Sozi­ologe Stuttgar­tRain­er Haubrich, Die Welt Prof. Franz-Josef Höing, Stadt Köln Christoph Ingen­hoven, ingen­hoven archi­tects, Düs­sel­dorf Prof. Dr. Thomas Jocher, Fink und Jocher, Architek­ten und Stadt­plan­er München Folk­ert Kiepe, BBH Recht­san­wälte, KölnKas­par Krae­mer, Kas­par Krae­mer Architek­ten, Köln Prof. Rob Kri­er, Berlin Meinolf Kühn, Stadt Sun­dern Eck­hard Kröck, Stadt Bochum Roland Kun­ze, IfR Meinolf Kühn, Stadt Sun­dern Prof. Dr. Vit­to­rio Lam­pug­nani, ETH Zürich Prof. Arno Led­er­er, Led­er­er Rag­nars­dot­tir Oei Architek­ten Stuttgart Hilmar von Lojew­s­ki, Deutsch­er Städte­tag, Städte­tag Nor­drhein-West­falen Julius Mihm, Stadt Schwäbisch-Gmünd Mar­tin Mose­bach, Schrift­steller Gabriele Nießen, Stadt Old­en­burg­Prof. Dr. Wern­er Oech­slin, Stiftung Bib­lio­thek Wern­er Oech­slin, Ein­siedeln Prof. Dr. Dr. Mar­ti­na Old­en­gott, DASL NRW, Essen Prof. Dr. Franz Pesch, Uni Stuttgart Prof. Bernd Reiff, Herdecke Prof. Ivan Reimann, Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architek­ten mbH, Berlin Peter Rumpf, Architekt und Autor Christoph Sat­tler, Hilmer & Sat­tler und Albrecht GmbH, München Matthias Sauer­bruch, Sauer­bruch Hut­ton Architek­ten Berlin Boris Schade-Bün­sow, Bauwelt, Berlin Car­o­la Scholz, Min­is­terum Bauen, Wohnen, Stad­ten­twick­lung und Verkehr NRW Prof. Peter Schür­mann, BDA BW, Stuttgart Cord Soehlke, Stadt Tübin­gen Roland Stim­pel, Deutsches Architek­ten­blatt Michael Sto­jan, Stadt Siegen Prof. Dr. Jürg Sulz­er, TU Dres­den Fried­helm Ter­früchte, Pla­nungs­büro DTP Essen Prof. Inge­mar Vol­len­wei­der, Jessen Vol­len­wei­der Architek­ten, Basel Nathalie de Vries, MVRDV Rot­ter­dam Prof. Jörn Wal­ter, Stadt Ham­burg­Prof. Thomas Will, TU Dres­den Prof. Dr. Christoph Zöpel, Bau­min­is­ter NRW a.D.

ZUM THEMA

Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt in Düsseldorf No. 5

Basierend auf der Vorkon­ferenz vom 03.09.2013 mit den Teil­nehmern: Uwe Bode­mann, Stadt Han­nover; Prof. Dr.Jörn Düwel, HCU Ham­burg; Daniel Korthaus, Deutsches Insti­tut für Stadt­baukun­st; Prof. Christoph Mäckler,Deutsches Insti­tut für Stadt­baukun­st; Julius Mihm, Stadt Schwäbisch Gmünd; Prof. Dr. Franz Pesch, Uni­ver­sität­Stuttgart; Prof. Bernd Reiff, DASL NRW Herdecke; Boris Schade-Bün­sow, Bauwelt Berlin; Karen Seiler,Deutsches Insti­tut für Stadt­baukun­st; Prof. Dr. Wolf­gang Sonne, Deutsches Insti­tut für Stadt­baukun­st ; Prof. Dr.Hans Stim­mann, Deutsches Insti­tut für Stadt­baukun­st, sind fol­gende The­sen aufgestellt worden:

1. Stadtleben statt Wohnen

Mit zunehmen­dem Druck auf den Woh­nungs­bau ste­hen viele Städte in Deutsch­land vor der Sit­u­a­tion, preis­gün­sti­gen­Woh­nungs­bau erricht­en zu müssen, um dem Bedarf an kostengün­stigem Wohn­raum gerecht zu wer­den. Die Gefahr ist groß, dass man dabei in alte Schema­ta zurück­fällt: reine Quadrat­meter­pro­duk­tion, die sich in den Bilanzen gutaus­macht, aber keine wohn­lichen Quartiere für Stadt­bürg­er schafft. Obwohl seit Jahrzehn­ten das funk­tion­al gemischte,sozial offene und stadträum­lich gefasste Quarti­er allen­thal­ben proklamiert wird, sind die Ver­suchun­gen groß, in einen­schnell konzip­ierten Sied­lungs­bau zurückzufallen.Doch Wohnen heute ist nicht nur Wohnen mit „Fernse­her und Vorgarten“.

Gutes Wohnen umfasst – neben den gut­be­lichteten und belüfteten sowie großzügig geschnit­te­nen Innen­räu­men – auch den schnellen Gang zum Bäck­er, denkurzen Weg zum Kinder­garten, den Schritt auf die Straße und den Sprung in den Park nebe­nan – und dies für alle, objung oder alt, arm oder reich, zugereist oder alteinge­sessen. Wohnen bedeutet nicht nur Leben in der eige­nen­Woh­nung, son­dern auch Erholen, Bilden, Ver­sor­gen und Arbeit­en in der direk­ten Nach­barschaft. Kurz: zeit­gemäßesWohnen ist Leben – und für diese reich­haltige Tätigkeit bietet die Stadt die besten Voraus­set­zun­gen. Deshalb kann ein Wohn­quarti­er heute nicht nur Wohn­raum bieten. Es umfasst auch Geschäfte, Arbeit­sräume, Höfe undAußen­räume, die zwis­chen Urban­ität und Park oszil­lieren. Und nicht zulet­zt sind die Räume der Häuser so zugeschnitten,dass sie nicht auf spez­i­fis­che Wohn­si­t­u­a­tio­nen fest­geschrieben sind, son­dern sich wan­del­nden Wohnbedürfnis­senver­schieden­er Gen­er­a­tio­nen ohne größere Umbaut­en anpassen kön­nen – ja sog­ar sich vom Wohn- zum Büro­raum und­wieder zurück wan­deln kön­nen. Städtis­ches Wohnen heute umfasst alle Aspek­te des men­schlichen Lebens. Dasstädtis­che Wohn­haus ist Teil eines Stadtquartiers, das für alle Lebens­bedürfnisse – und nicht nur für eine spez­i­fis­chaus­gewählte Funk­tion – gebaut ist.

Wohnen heute muss in Häusern stat­tfind­en, die eine entsprechende städtis­che Dichte aufweisen, dass eine fußläu­fige Ver­sorgung möglich wird, und die in ein­er städte­baulichen Weise ange­ord­net sind, die klar gefasste öffentliche Räumeentste­hen lässt. Kurz: Wohnen heute kann nicht mehr anti­städtisch oder vorstädtisch sein, son­dern urban, innerstädtisch,mit allen Vorzü­gen des Aus­tausches, der Begeg­nung und der Schön­heit, die Städte bieten können.Bevor es zu spät ist und die neuen Woh­nungs­baupro­gramme auf falsche Gleise geset­zt sind, stellt die 5. Düs­sel­dor­fer­Kon­ferenz zur Schön­heit und Lebens­fähigkeit entschei­dende Fra­gen zum städtis­chen Wohnen heute.Stadtangemessene Boden­poli­tik für das StadtquartierEu­ropäis­che Städte zeich­nen sich durch einen klein­teili­gen und vielfälti­gen Bodenbe­sitz aus, der eine umfan­gre­icheTeil­habe der Stadt­bürg­erin­nen und –bürg­er an der gebaut­en Stadt ermöglicht. Großflächige Besitzstruk­turen, wie sies­taatlichen oder großun­ternehmerischen Woh­nungs­baupro­gram­men zu Grunde liegen, haben oft­mals zu unwirtlichen­Großsied­lun­gen geführt, die keine Teil­habe der Bewohn­er ermöglichen. Welche Bode­naufteilung ist einem gemis­cht­en­Stadtquarti­er förder­lich? Welche Träger­schaften sind für den Wohn­haus­bau wün­schenswert? Wie kann eine Parzellenaufteilung,die Pro­jek­te von pri­vat­en Stadthaus­bauern und Bauher­renge­mein­schaften ermöglicht, befördert werden?Welche städte­baulichen Struk­turen müssen Großin­ve­storen berück­sichti­gen, damit ein gemis­cht­es Stadtquartier­entste­hen kann? Wo sollen neue Wohn­quartiere in der Stadt liegen?

2. Soziale und funktionale Mischung im Stadtquartier

Seit langem ist klar: Urbane Quartiere bedür­fen ein­er Mis­chung der Funk­tio­nen sowie ein­er sozialen Offenheit.Monofunktionale Wohn­sied­lun­gen sind eben­so unstädtisch wie Anla­gen, die auf sozialer Exk­lu­sion beruhen – seien esgat­ed com­mu­ni­ties oder Sozial­wohnan­la­gen. Ins­beson­dere der alltägliche Bedarf vom Einkauf bis zur Schule muss –schon aus ökol­o­gis­chen und demographis­chen Grün­den – im Quarti­er gedeckt wer­den. Ein Quarti­er wird erst urban undlebendig, wenn es vielfältige Betä­ti­gungsmöglichkeit­en und Tre­ff­punk­te bietet – im öffentlichen Raum wie in den­Erdgeschossen der Stadthäuser. Welche funk­tionale und soziale Mis­chung braucht ein städtis­ches Wohn­quarti­er? Wiekön­nen Einkaufen, Arbeit­en und Bil­dung in das Wohn­quarti­er inte­gri­ert wer­den, damit es zum Stadtquarti­er wird? Wiekön­nen unter­schiedliche Woh­nungs­for­men und –qual­itäten soziale Offen­heit und Vielfalt ermöglichen?

3. Urbane Gestalt des Stadtquartiere

Auch wenn es die Tech­nokrat­en gerne so ein­fach hät­ten: Urban­ität lässt sich nicht durch quan­ti­ta­tive Dichte allein­erzeu­gen. Noch kon­trapro­duk­tiv­er sind die gerin­gen Dicht­en, die die Bauge­set­ze aus der Zeit der Indus­tri­al­isierung­sprob­le­me­heute immer noch vorschreiben. Gute und beliebte Stadtquartiere zeich­nen sich dage­gen vor allem durch eineklare Fas­sung des öffentlichen Raums aus: Stadthäuser markieren mit ihren Fas­saden unmissver­ständlich die Gren­zezwis­chen pri­vater und öffentlich­er Sphäre – eine Tren­nung, die kon­sti­tu­tiv für das Städtis­che ist. Aus Straßen, Plätzen, Blöck­en, Häusern und Parks set­zt sich das Stadtquarti­er zusam­men. Welche Arten von Straßen- und Platzräumen­er­fordert es? Welche Haustypen sind angemessen und nach­haltig? Welche Bauar­ten erlauben auch Mis­chnutzun­genin­ner­halb eines Haus­es wie die öffentliche Nutzung von Erdgeschossen? Und last but not least: Welchen architek­tonis­chenAus­druck ver­langt die Wohn­haus­fas­sade, damit nicht Sied­lung, son­dern ein Stadtquarti­er entsteht?

Förderer

Stadt­BauKul­tur NRW / Wüsten­rot Stiftung / TU Dortmund

Spender

Gesellschaft der Fre­unde der TU Dortmund

Sponsoren