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Ergebnispapier

Bei der typol­o­gis­chen Betra­ch­tung von Wohn­häusern in der europäis­chen Stadt kommt dem Flügel­haus eine beson­dere Bedeu­tung zu.

  • Es fördert die soziale Vielfalt durch unter­schiedliche Wohn­rau­mange­bote in einem Haus
  • ermöglicht die Nutzungsmis­chung auf ein­er Parzelle durch Inte­gra­tion von Gewerbeflächen
  • beansprucht weniger Erschließungs­fläche im öffentlichen Raum
  • entwick­elt städtis­che Dichte bei klar­er Tren­nung von pri­vatem und öffentlichen Raum
  • bietet den Mietern Außen­raum­flächen (Hof- und Garten­räume), wie sie nur bei Rei­hen- oder Ein­fam­i­lien­häusern bekan­nt sind
  • unter­stützt die Entste­hung ein­er Haus­ge­mein­schaft durch gemein­schaftliche Nutzung der Außenraumfläche

Exak­te architek­tonis­che Pla­nung von sozialer, funk­tionaler und räum­lich­er Vielfalt 

Die Grun­dris­stypen von Flügel­häusern, die das Deutsche Insti­tut für Stadt­baukun­st derzeit ausar­beit­et, erfordern unter gegen­wär­ti­gen bau- und pla­nungsrechtlichen Bedin­gun­gen zunächst eine exak­te Pla­nung. Dieser Aufwand der architek­tonis­chen Entwick­lung von städtis­chen Haustypen erhält seine Recht­fer­ti­gung aber durch die pos­i­tive Kom­plex­ität in der Nutzung im Sinne von sozialer, funk­tionaler und räum­lich­er Vielfalt, sowie klare Tren­nung von öffentlichen und pri­vat­en Flächen.

Städtis­che Dichte Das Für und Wider der Attrak­tiv­ität von Hof­struk­turen, die sich mit Flügel­häusern entwick­eln lassen, wurde inten­siv disku­tiert mit dem Ergeb­nis, dass über-zeu­gende Lösun­gen für den Bal­anceakt zwis­chen (zu) hoher baulich­er Dichte und hoher Wohn- bzw. Aufen­thalt­squal­ität, der mit diesem Typus ver­bun­den ist, genauestens zu erar­beit­en sind.

Funktionsdefinition/Trennung öffentlich und pri­vat Aus dem Gespräch ging darüber hin­aus deut­lich her­vor, dass zu Beginn des städte­baulichen Entwur­fes die Notwendigkeit ein­er genauen Funk­tions­bes­tim­mung der Hoftypen (Gewerbe-/Wohn­hof) beste­ht, da sich beispiel­sweise eine Nutzungsmis­chung durch Gewer­be­flächen im Innen­hof mit der klaren Tren­nung von öffentlichem und pri­vatem Raum schw­er vere­in­baren lässt.

Gemein­schaftliche Nutzung Wohn- und Garten­höfe, die in den Gebäudewinkeln der Flügel­häuser entste­hen, sind gemein­schaftlich genutzte Frei­flächen, die durch ein Tor im Kopf­bau an der Straße vom öffentlichen Raum getren­nt sind. Sie ermöglichen ihren Bewohn­ern auch im Miet­woh­nungs­bau Außen­räume, in denen sie sich tre­f­fen und ihren Kindern Spielmöglichkeit­en eröff­nen. Die Attrak­tiv­ität der Nutzung von Hofräu­men, die durch Flügel­häuser entste­hen, lässt sich nur bis zu einem gewis­sen Grad pla­nen. Sie basiert zu einem wesentlichen Teil auf der indi­vidu­ellen Aneig­nung durch die Bewohn­er des Flügelhauses.

Teil­nehmer:

Mike Josef, Stad­trat Pla­nen und Wohnen Frank­furt am Main
Jür­gen Odszuck Erster Bürg­er­meis­ter, Dez­er­nent für Stad­ten­twick­lung und Bauen Hei­del­berg
Cord Soehlke Bau- und Erster Bürg­er­meis­ter Tübin­gen
Ste­fan Szug­gat Leit­er Stadt­pla­nungsamt Dres­den
Thi­mo Weit­e­meier Stadt­bau­rat Nord­horn
Tim von Win­ning, Drit­ter Bürg­er­meis­ter, Leit­er Fach­bere­ich Stad­ten­twick­lung, Bau und Umwelt Ulm
Prof. Dr. Olaf Bischopink, Recht­san­walt, Fachan­walt für Ver­wal­tungsrecht, Hon­o­rarpro­fes­sor TU Dortmund
Prof. Christoph Mäck­ler, Architekt und Stadt­plan­er, Direk­tor Deutsches Insti­tut für Stadtbaukunst
Rein­er Nagel, Vor­standsvor­sitzen­der Bun­dess­tiftung Baukultur
Tobias Nöfer, Architekt, Vor­standsvor­sitzen­der des Architek­ten und Inge­nieurvere­in zu Berlin-Bran­den­burg (AIV)
Anne Nöfer, Nöfer Architek­ten Berlin
Prof. Dr. Wolf­gang Sonne, Lehrstuh­lin­hab­er Geschichte und The­o­rie der Architek­tur, TU Dort­mund, stel­lv. Direk­tor Deutsches Insti­tut für Stadtbaukunst

Wir danken der Dr. Marschn­er Stiftung als Förder­part­ner des Frank­furter Gesprächs No. 1.